Osteroder = Kreis=Anzeiger vom 18. Dezember 1933 (2. Blatt)

-st. Freiheit. Die hiesige Freiw. Feuerwehr hielt am Sonnabendabend im Vereinslokal „Freiheiter Hof" ihre Generalversammlung ab, die von der Feuerwehr Kapelle mit dem „Badenweiler Marsch" eingeleitet wurde. Nach Eröffnung und Begrüßung durch den Hauptmann August Goedeke gab derselbe den ausführlichen Jahresbericht. Die Wehr wurde im Laufe des Jahres vier mal durch die Feuersirene alarmiert, brauchte aber nur einmal in Tätigkeit zu treten. Die stattgefundenen Uebungen bewiesen, daß die Wehr noch ihre bekannte Schlagfertigkeit besitzt, um bei Gefahr erfolgreich eingreifen zu können. Hauptmann Goedeke gab dem Wunsche Ausdruck, daß die Schlagfertigkeit der Wehr auch für die Zukunft bestehen bleiben möge zum Wohle der Gemeinde Freiheit und unseres geliebten deutschen Vaterlandes. Er schloß mit einem „Sieg- Heil" aus den Volkskanzler Adolf Hitler und aus den Reichspräsidenten v. Hindenburg, woraus die 1. Strophe des Deutschland- und des Horst Weisel-Liedes gesungen wurde. Den Dank der Wehr brachte Musikführer Albert Nothdurft in launigen Worten zum Ausdruck die Kameraden bekundeten ihre Anerkennung durch Erheben von den Plätzen. Der von Kamerad Georg Merten gegebene Kassenbericht ergab einen guten Kassenbestand. Ihm wurde auf Bericht der Revisoren für seine mustergültige Kassenführung Entlastung erteilt. Die Wehr setzt sich zusammen aus 5 Ehrenmitgliedern, 70 aktiven (davon 3 über 60 Jahren) und 71 passiven Mitgliedern. Als Rechnungsprüfer wurden die Kameraden Hermann Maaß und Johann Koch gewählt. Beim Punkt Kommandowahl gab Hauptmann Goedeke bekannt, daß er seinen Posten aus Altersrücksichten niederlegen müsse und schlug vor, den Kameraden Louis Oppermann zum Hauptmann zu ernennen. Dieser Vorschlag fand die einstimmige Annahme der Wehr, und so wurde Kamerad Oppermann zum Hauptmann, nach den neuesten Bestimmungen zum Brandmeister, gewählt. Als Rottenführer wurde Wilhelm Schreiber wieder= und für den komm, eingesetzten Steigerzugführer Kamerad Hermann Maaß gewählt. Brandmeister Oppermann dankte für das ihm geschenkte Vertrauen und gelobte, der Freiheiter Feuerwehr ihre Schlagfertigkeit zu erhalten und weiter auszubauen. Als Anerkennung für den ausgeschiedenen Hauptmann Goedeke richtete er an die Kameraden folgende Worte: Infolge seines Alters und Augenleidens ist unser lieber Kamerad Hauptmann A. Goedeke gezwungen, aus den aktiven Dienst zu treten. Am 10. Mai 1897 in die Feuerwehr eingetreten, wurde er 1907 zum Rottenführer, 1914 zum Spritzenzugführer und 1926 zum Hauptmann gewählt. Auch versah er noch von 1907 bis 1927 das Amt des Rechnungsführers. Die ihm anvertrauten Aemter hat er zur vollsten Zufriedenheit, seinen Dienst in stetem Pflichtbewußtsein versehen. Stets nach dem Grundsatz „Einer für Alle, Alle für Einen", hat er seiner Pflicht genügt, die Treue, die er der Feuerwehr gehalten, wollen auch wir ihm halten. Ich glaube wohl, mit den Kameraden übereinzustimmen, wenn ich vorschlage, unserem Hauptmann zum Danke für seine treuen Dienste zum Ehrenhauptmann mit der Berechtigung zum Tragen der Uniform und des Ehrenbeiles zu ernennen. Diesem Vorschlage wurde einstimmig zugestimmt. — Hierauf folgten ausführliche Berichte vom Besuch der Führerschule in Celle durch Hauptmann Oppermann und von der Kreisführertagung des Kreis-Feuerwehrverbandes Osterode (Harz) in Herzberg durch Kamerad Sievers, welche beifällig aufgenommen wurden. Nachdem unter „Verschiedenes" einige interne Angelegenheiten ihre Erledigung gefunden hatten, vereinte sich die Wehr bei ansprechenden Musikstücken der Feuerwehrkapelle noch einige Stunden in echter kameradschaftlicher Geselligkeit.